Warum bringen die Hersteller jedes Jahr eine neue Generation ihrer Handys auf den Markt? Ist es überhaupt möglich, sich in einem so kurzen Zeitraum weiter zu verbessern? Motorola ist auf jeden Fall der Meinung, dass es sich lohnt. Die Neuheit – das Motorola Edge 50 Pro geht zusammen mit seinen Brüdern auf den Markt. Da die gesamte Serie Aufmerksamkeit erregt, haben wir uns entschieden, das mittlere Modell ausführlich zu testen.
Von einem Trio neuer Smartphones Motorola soll jeder Benutzer wählen. Der Hersteller hat die Serie Edge 50 als klar abgestufte Modelle konzipiert. Von der Funktionalität her scheinen sie leistungsfähig zu sein, sehen aber auch sehr gut aus. Sie unterscheiden sich im Aussehen, es ist nicht schwer zu erkennen, welches welches ist. Lassen Sie uns mehr über das mittlere Modell Edge 50 Pro sprechen.
Als ich das Motorola Edge 50 Pro in die Hand nahm, war ich sofort von dem länglichen Gehäuse angezogen, das man leicht mit den Fingern umschließen kann. Dieses Modell hat eine Dicke von 8,2 mm und ein Gewicht von weniger als 190 Gramm, was für ein Telefon mit einem so großen Display keine Selbstverständlichkeit ist. Die getestete Version in Weiß war erfolgreich. Die Oberfläche der Rückseite weist einen perlmuttartigen Farbton auf, im Licht sind jedoch keine subtilen schillernden Farbtöne zu erkennen. Die gesamte Serie verfügt über einen interessant verarbeiteten Kameravorsprung, der einen sehr natürlichen Eindruck vermittelt. Es ist, als wäre er dort so „aufgewachsen“.
Im Basispaket des Telefons erhalten Sie zusätzlich ein aufsteckbares Cover. Es hat eine milchig-weiße Farbe und umschließt das Motorola Edge 50 Pro nur von der Ober- und Unterseite. Dadurch werden die eingravierten Texte direkt darunter verborgen. Sie sehen unansehnlich aus, aber ich gebe zu, dass sie nicht so auffällig sind. Mir sind sie erst später aufgefallen. Das Kameramodul ist auch mit aufgesetzter Abdeckung genauso auffällig.
Kein Teil der Aluminiumseiten ist gerade. Wie das Frontdisplay sind auch die Kanten der Rückseite abgerundet. Auf der Oberseite erscheint eine Inschrift Dolby Atmos. Die weniger attraktive Unterseite habe ich bereits erwähnt. Neben dem getesteten Perlweiß wird das Modell auch in Matt-schwarz und Lila veganes Leder verkauft. Ich weiß es zu schätzen, dass solche stilvollen Telefone vollständig wasserdicht nach IP68 sind.
An den Seiten gebogenes POLED-Display mit langlebiger Glasabdeckung, das sich über die gesamte neue Serie erstreckt. Das Motorola Edge 50 Pro erfordert große Sorgfalt, genau dieses Element für die Benutzer attraktiv zu gestalten. Es macht einen starken Gesamteindruck. Schuld daran sind die wirklich sehr dünnen Ränder oben und unten. An den Seiten ist die Krümmung recht ausgeprägt. Motorola macht sich dies zunutze und fügt die Funktion aktiver Bildschirmränder hinzu. Dank der Krümmung ist die Beleuchtung auch dann sichtbar, wenn das Telefon mit der Vorderseite nach unten gedreht wird.
An der Anzeige gibt es nicht viel zu bemängeln. In der Tat gab mir das Panel die ganze Zeit über keinen Grund, mich über irgendetwas zu beschweren. Vielleicht nur die langsamere automatische Erkennung der Bildschirmhelligkeit, aber die ist ansonsten auch bei direktem Licht sehr stark. Die Auflösung ist mit 6,7“ nicht auf gewöhnliches Full HD+ angewiesen, sondern verdankt ihre hohe Feinheit der Auflösung von 2.712 × 1.220 Pixel. Liebhaber von reibungslosen Bildern mögen begeistert sein, aber im normalen Gebrauch sind 144 Hz im Vergleich zu 120 Hz nicht wahrnehmbar.
Wenn wir darauf achten sollten, wird es der Prozessor sein, der bei der gesamten Motorola Edge 50-Serie verwendet wird. Die gewählten Snapdragon-Chips passen zwar zu den Modellen und ihren Preisschildern, aber sie haben natürlich einen großen Einfluss auf die Leistung. Es sollte berücksichtigt werden, dass Android 14 hier noch ohne einen komplexeren Aufbau ist, aber es kann immer noch zu Störungen kommen.
Im Fall des Snapdragon 7 Gen 3-Chips schien das Motorola Edge 50 Pro die meiste Zeit den Nagel auf den Kopf zu treffen. Der Chip läuft flott, Motorola erwärmt sich nicht, außer beim Schnellladen, das System reagiert sofort auf Anfragen. Während des Testzeitraums habe ich nur in der Kamera-App eine nicht ganz so schnelle Reaktion festgestellt.
Das Umschalten zwischen Normal-, Weitwinkel- und Telemodus ist mit einer deutlich spürbaren Verzögerung verbunden. Nach jedem aufgenommenen Bild, nach dem Wechsel zur Galerie, beginnt der Bearbeitungsprozess durch künstliche Intelligenz, und dieser Prozess erfordert ein unumgängliches Laden.
Alle drei Modelle kommen mit maximaler Ausstattung auf den Markt, was den internen Speicher und den Arbeitsspeicher betrifft. Apropos Zahlen: Wir verfügen über 512 GB Flash-Speicher und 12 GB RAM. Wie üblich ist auch hier dank der Funktion virtuelles RAM eine Verdoppelung des Arbeitsspeichers möglich, hier als RAM-Optimierung bezeichnet.
Das System des Motorola Edge 50 Pro ist nicht mit der Modifikation des Herstellers verwoben, wie dies bei Android-Handys von der Konkurrenz ist. Stattdessen setzt es auf die vorinstallierte Moto-App. Diese speichert die Spezialitäten, die der Hersteller in das System integriert hat. Zum Beispiel die bereits erwähnten Edge-Leuchten, die Benachrichtigungen ankündigen, Gesteneinstellungen, die Möglichkeit, einen sicheren Ordner zu erstellen usw.
Zum Entsperren empfehle ich eine Kombination aus einem recht zuverlässigen Fingerabdruckleser beim Edge 50 Pro, der am unteren Rand des Displays seinen Platz gefunden hat, sowie einem Gesichtsscan. Leider stoßen wir immer noch auf den einfachen 2D-Scan, der nachts, wenn eine Straßenlampe das Gesicht beleuchtete, meiner Meinung nach nicht völlig ausreichend funktionierte.
Allerdings verdient das Aufladen viel Lob. Mit dem 125W-Adapter aus dem Basispaket und der Aktivierung der Schnellladung in den Einstellungen kam ich in genau 19 Minuten von 0 auf 100 %. Wenn Sie in Eile sind, ist dies perfekt. Ansonsten ist etwa ein Tag Ausdauer nichts Besonderes.
Das Basismodell Motorola Edge 50 Fusion hat 2 Kameras, die restlichen Modelle 50 Pro und 50 Ultra fügen ein zusätzliches Teleobjektiv hinzu. Das Motorola Edge 50 Pro verfügt über eine Auflösung von 10 Mpx und einen dreifachen Zoom. Der Hauptsensor verfügt über weit verbreitete 50 Mpx, der dritte ist eine 13 Mpx Weitwinkelkamera. An der Vorderseite kommt eine vielversprechend aussehende 50-Mpx-Selfie-Kamera zum Einsatz.
Im Fall des Motorola Edge 50 Pro haben wir eine Kamera, die die meisten Benutzer mit mehr gesättigten Farben anspricht. Das ist aber noch nicht alles, zum Glück versucht sie auch mit der allgemeinen Qualität zu gefallen. Die Bilder sind durchweg scharf, es gibt kein unnötiges Einbrennen und dunkle Bereiche sind immer noch gut zu erkennen. Das gilt auch für die Weitwinkelkamera, die in dem Beispiel unten eine andere Farbwiedergabe hat. Im Vergleich zu Fotos anderer Kameras ist sie realitätsnäher.
Stark ist das Motorola Edge 50 Pro auch dank eines guten Teleobjektivs. An den Details der Hauptkamera mangelt es nicht und die Bilder sind auf jeden Fall uneingeschränkt verwendbar. Wenn ich etwas kritisieren müsste, dann ist es, dass die Farbtöne manchmal zu hell sind, aber bei Bedarf besser bearbeitet werden, als wenn es umgekehrt wäre.
Makroaufnahmen scheinen sehr gut zu sein. Selbst kleine Details sind klar erkennbar. Der Makromodus kann durch Drücken des Rädchens neben dem Weitwinkelmodus aktiviert werden. Im letzten Element der Kameraanwendung finden wir mehrere nützliche Funktionen. Dazu gehören das Fotografieren und Filmen mit einem ausgewählten Farbton. Der Rest des Bildes/Videos ist ausgegraut. Darüber hinaus zeichnet sich das Motorola Edge 50 Pro durch die hochwertige Ausgabe von Nachtfotos und detaillierten Selfies mit natürlicher Hautfarbe aus.
Werfen wir nun einen Blick auf die Konkurrenz des Motorola Edge 50 Pro. Das erste davon ist das diesjährige OnePlus 12R, eine leichte Variante OnePlus 12, das jedoch in den Augen vieler vom Preis-/Leistungsverhältnis übertroffen wird. Im Vergleich zum Motorola verfügt es über ein etwas größeres, ebenfalls gebogenes Display. Wo es definitiv gewinnt, ist der verwendete Snapdragon 8 Gen 2-Chipsatz und 16 GB RAM, aber der interne Speicher erreicht nur die Hälfte der Kapazität. Motorola hat mit dem Vorhandensein eines Teleobjektivs eindeutig die Oberhand. Das OnePlus 12R setzt lediglich auf die Weitwinkel- und Makro-Kamera. Auch die Haltbarkeit ist bei OnePlus nicht die höchste, obwohl es den Regen übersteht.
Wer Wert auf Ausdauer legt, den wird OnePlus mit einem riesigen Akku erfreuen. Auch die kabelgebundene 100-W-Ladung ist Motorola dicht auf den Fersen, aber man kann dieses Modell ohnehin nicht kabellos aufladen. Wenn Sie kein überladenes System wollen, gewinnt das fast reine Android von Motorola nicht unbedingt. In der Tat ist der OxygenOS-Aufbau auf dem OnePlus ebenfalls klar genug und voller interessanter Gadgets.
Als adäquate Konkurrenz habe ich auch Gewissheit gewählt – das Samsung Galaxy S23 FE. Hier können Sie sich auf Qualität von Samsung verlassen, sowohl was die Verarbeitung als auch den langen Software-Support betrifft. Der Preis sinkt etwas, aber Sie verlieren nichts Wesentliches. Nun, erwarten Sie nicht wirklich eine 125-W-Ladung. Obwohl Samsung auch kabellos lädt, weigert es sich kategorisch, bei Nicht-Flaggschiffmodellen mehr als 25 W zu leisten. Dank des kompakten 6,4-Zoll-AMOLED-Displays ist das Telefon kleiner.
Auch bei der Leistung übertreibt es Samsung nicht, aber der Exynos 2200 ist ein echter Herausforderer für Motorolas neuen Snapdragon. Der Arbeitsspeicher liegt bei 8 GB, der Speicher bei 256 GB. Die Konstruktion ist nur IP54-beständig und daher für härtere Bedingungen nicht sehr geeignet. Aber Samsung hat bereits ein Teleobjektiv, und insgesamt macht es sehr gute Fotos. Nur mit der Selfie Auflösung verliert es im Vergleich zum Motorola Edge 50 Pro, wer nicht. Mehr im Testbericht Samsung Galaxy S23 FE (TEST): Erweiterte Funktionen der Galaxy S Serie, aber in einem Galaxy A Gehäuse.
Ich möchte noch eine Option erwähnen, die schon über ein Jahr alt ist – das Samsung Galaxy S23 5G. Dennoch übertrifft das Modell S23 FE es in mancher Hinsicht. Vor allem mit dem verwendeten Snapdragon 8 Gen 2 Prozessor und den etwa besseren Kameras. Eigentlich verliert es nur mit einem kleineren Display, was für manche ein Pluspunkt sein kann, und einer geringeren Akkukapazität. Mehr im Testbericht Samsung Galaxy S23 5G (REVIEW): kleines, aber sehr handliches Kamera-Handy.
Das Motorola Edge 50 Pro erhalten Sie in einer von 3 interessanten Farbvarianten – das heißt Perlweiß, schwarz oder Leder lila – für 699,01 EUR . Für die Konfiguration mit 12 + 512 GB ist das ein sehr guter Preis. Unter Berücksichtigung der gleichen Preiskonkurrenz, siehe oben, können wir von einer guten Wahl sprechen.
Parameter/Modell | Motorola Edge 50 Pro | OnePlus 12R | Samsung Galaxy S23 FE |
---|---|---|---|
Display | Diagonale: 6,7" | Diagonale: 6,78" | Diagonale: 6,4" |
Auflösung: 2 712 × 1 220 px, 446 ppi | Auflösung: 2 780 × 1 264 px, 450 ppi | Auflösung: 2 340 × 1 080 px, 403 ppi | |
Typ: pOLED | Typ: AMOLED | Typ: AMOLED | |
Bildwiederholfrequenz bis zu: 144 Hz | Bildwiederholfrequenz bis zu: 120 Hz | Bildwiederholfrequenz bis zu: 120 Hz | |
Schutz: Corning Gorilla Glass | Schutz: Corning Gorilla Glass Victus 2 | Schutz: Corning Gorilla Glass 5 | |
Rückwärtige Kameras | Hauptkamera: 50 Mpx | Hauptkamera: 50 Mpx | Hauptkamera: 50 Mpx |
Weitwinkelkamera: 13 Mpx | Weitwinkelkamera: 8 Mpx | Weitwinkelkamera: 12 Mpx | |
Teleobjektiv: 10 Mpx | Makro: 2 Mpx | Teleobjektiv: 8 Mpx | |
Vordere Kamera | 50 Mpx | 16 Mpx | 10 Mpx |
Chipsatz | Qulacomm Snapdragon 7 Gen 3 | Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 | Samsung Exynos 2200 |
GPU | Adreno 720 | Adreno 740 | Xclipse 920 |
RAM | 12 GB | 16 GB | 8 GB |
Interner Speicherplatz | 512 GB | 256 GB | 256 GB |
Betriebssystem | Android 14 | Android 14, OxygenOS | Android 13, OneUI |
Unterstützung für 5G Netze | ✓ | ✓ | ✓ |
3,5mm Jack | ✕ | ✕ | ✕ |
IP Schutzart | IP68 | IP64 | IP54 |
Akku | 4 500 mAh | 5 500 mAh | 4 500 mAh |
Schnellladung / kabelloses Laden: 125 W/50 W | Schnellladung / kabelloses Laden: 100 W/- | Schnellladung / kabelloses Laden: 25 W/15 W | |
USB-C | ✓ | ✓ | ✓ |
Abmessungen | 161,2 × 72,4 × 8,2 mm | 163,3 × 75,3 × 8,8 mm | 158 × 76,5 × 8,2 mm |
Gewicht | 186 g | 207 g | 209 g |
Inhalt der Verpackung | Handy, USB-C-Kabel, Adapter, Abdeckung, Werkzeug zum Entfernen der SIM-Karte, Benutzerhandbuch | Handy, USB-C-Kabel, Adapter, Werkzeug zum Entfernen der SIM-Karte, Benutzerhandbuch | Handy, USB-C-Kabel, Werkzeug zum Entfernen der SIM-Karte, Benutzerhandbuch |
Preis | 699,01 EUR | 709 EUR | ab 679,90 EUR |
Motorola Edge 50 Pro
HandysDie Premiere der neuen Serie verlief für den Hersteller erfolgreich. Das mittlere Modell Edge 50 Pro enttäuschte nicht und geht bei der Konkurrenz nicht verloren. Natürlich wollte Motorola unbedingt den Snapdragon 7 Gen 3 ausprobieren, aber wie gut die Wahl ist, muss jeder selbst beurteilen. Bei uns funktionierte die meiste Zeit alles gut, allerdings ist die Bewegung in der Kamera nicht sehr wendig. Die Qualität der Fotos, die Ladegeschwindigkeit, auch kabellos, und das immer noch hervorragende Display sind Gründe dafür, dass wir das Motorola Edge 50 Pro ohne große Vorbehalte empfehlen können.
Vorteile
Nachteile
Wieder einmal haben wir ein Handy zum Testen erhalten, über das der Hersteller nachgedacht hat. Er machte es zu etwas ganz Besonderem und vergaß dabei nicht die gute Hardware-Ausstattung. Das Motorola Edge 50 Pro wird Sie nicht in Verlegenheit bringen und selbst die anspruchsvollsten Benutzer nicht enttäuschen. Wer im Bereich des Prozessors zögert, sollte das Modell Edge 50 Ultra in Betracht ziehen.